Löchgau

Löchgau

Teil 1

Die aufstrebende Gemeinde mit heute rund 5.500 Einwohnern war über mehrere Jahrhunderte hinweg halb in badischem und in württembergischem Besitz. 1595 ging der Ort ganz in württembergische Hand über. Das stattliche Dorf hatte bereits zu dieser Zeit das Marktrecht.

Umfangen von der 2 m hohen Dorfmauer mit vorgelagertem Graben, war die Peterskirche das dominierende, weithin sichtbare Gebäude. Die Dorfummauerung wurde 1530 erstmals erwähnt und ist heute noch in Teilen erhalten. Diese massive Befestigung ist eine Besonderheit, da üblicherweise nur Städte ummauert wurden, während Dörfer sonst lediglich von einem Holzzaun oder Hecken umgeben waren.

Außerdem fällt natürlich das Rathaus im Kernort in den Blick - ein schöner Fachwerkbau aus dem Jahre 1602. Im Erdgeschoss des Gebäudes befand sich einst die Markthalle. 1988 wurde das Gebäude durch einen Anbau erweitert.





Teil 2

Löchgau mit heute rund 5.500 Einwohnern ist eine Gemeinde mit vielen Gesichtern, die Tradition und Moderne miteinander verbindet. Neben der optimalen Lage zwischen den Großzentren Stuttgart & Heilbronn ist Löchgau selbst auch mit zahlreichen Arbeitsplätzen im klassischen Mix von Gewerbe, Einzelhandel und Dienstleistern gesegnet. Der gesunde Branchen-Mix von kleinen, mittleren und großen Betrieben ist es, der den Wohlstand und die soziale Sicherheit der Menschen in Löchgau sichert. Dies sicherte in früheren Zeiten bis in die 70er Jahre hinein vor allem sie: die Röckersche Nagel-Fabrik. Heutzutage hat sich der Industriebau-Komplex zum Sitz des sogenannten „Industrieparks Ehemalige Röckersche Fabrik“ gemausert - also: einst wie jetzt Wirtschaftsstandort in der Gemeinde.

Löchgau ist Natur pur. Die Gemeinde präsentiert sich heutzutage immer noch als ländlich geprägtes schwäbisches Kleinod am Rande des Verdichtungsraumes Stuttgart. Nicht umsonst sind bis heute in Löchgau über 25 Prozent der gesamten Gemarkungsfläche noch aktiv bewirtschaftetes Ackerland oder ergiebiger Weinberghang – für die Region ist das vergleichsweise sehr viel. Neben dem Weinbau spielt hier am direkten Rand des Naherholungsgebiet Stromberg zwischen Bietigheim-Bissingen und dem Zabergäu vor allem der Obstanbau eine große Rolle. Mit der Natur hat auch der Namen des größten Festes in der Gemeinde zu tun.

Wie das Hasenropferfest zu seinem ungewöhnlichen Namen kam, sei kurz erklärt: Die Löchgauer sind bekannt als "Hasenropfer". Der Name entstand, als sie noch Jagdfron beim benachbarten Schloss Freudental leisten mussten. Wenn es dem König in seinem Jagdschloss in Freudental gerade einfiel, mussten die Bauern zur Treibjagd ausrücken. Hatte der König gute Laune, bekamen die Bauern von der Beute eine Kleinigkeit ab. Unwissend hatte die Wirtin „der Sonne“ - hier Bilder an der ehemaligen Stelle des nicht mehr existierenden Gasthauses - einmal versucht, die geschenkten Hasen zu rupfen wie Federvieh, statt ihnen das Fell über die Ohren zu ziehen. So ist es zumindest überliefert.