Bönnigheim

Bönnigheim

Teil 1

Die Stadt hat rund 7200 Einwohner und liegt am Rande des Zabergäus sowie des Strombergs zwischen Ludwigsburg & Heilbronn.
Die Stadt Bönnigheim hat eine reichhaltige Geschichte, was sich bis heute am Ortsbild festmacht: Bereits im Jahr 793 erwähnt und schon seit 1284 mit dem Stadtrecht versehen, kam es um 1300 durch Erbschaft, Heirat und Kauf zu einer Zersplitterung des Besitzes, aus dem das Ganerbentum hervorging. Über 450 Jahre lang war also die Stadt Bönnigheim in vier verschiedene Herrschaften aufgeteilt: Jedem Ganerben stand ein Viertel der Stadt zu: Den Herren von Sachsenheim, denen von Liebenstein, von Gemmingen & von Neipperg. Der Bürgermeister der Stadt Bönnigheim, Kornelius Bamberger, erklärt uns den Hintergrund.

Der Marktplatz markiert also mit dem Ganerbenbrunnen das einstige, sozusagen, das 4-Länder-Eck innerhalb der Stadt. Bis heute macht sich dieses Ganerbentum im Stadtbild bemerkbar. Zahlreiche sehenswerte und denkmalgeschützte Gebäude gibt es in der Altstadt, was Bönnigheim touristisch überaus interessant macht.
Wir machen uns auf zum Stadtrundgang: Da fällt zunächst natürlich die Ganerbenburg auf. Die Burg von Bönnigheim bildete die nordwestliche Begrenzung der mittelalterlichen Stadt und wurde im Bauernkrieg zerstört, danach wiederaufgebaut und im 17. Jahrhundert größtenteils abgerissen. Von ihr ist heute noch ein Turm sowie ein massives Steinhaus erhalten.

À propos Steinhaus – Im nahegelegenen Meierhof mit dem einstmals dort beheimateten Ortsbackhaus liegt auch der sogenannte Mainzer Hof, ein frühgotisches, zweigeschossiges Steinhaus aus dem Ende des 13. Jahrhunderts. Es ist damit das mit Abstand älteste Gebäude der Stadt und Heimat des Schwäbischen Schnapsmuseums.

Ganz in der Nähe – ein weiteres Wahrzeichen der Stadt: Der Köllesturm am Nordeingang zur historischen Altstadt. Der Torturm der früheren Stadtmauer stammt aus dem 13. Jahrhundert. Außerhalb der Stadtmauer führte eine Brücke über den trockenen Stadtgraben zu diesem Turm, der einst mit Flügel- und Zugtor verschlossen war. Seine heutige Dachform erhielt der Turm bei einer Renovierung nach einem Brand im späten 18. Jahrhundert.

Direkt nebenan führt die Bechergasse zum sogenannten Schiefen Haus, einem malerischen alten Fachwerkbau und nur wenig Meter weiter dann zum Bebenhauser Hof. Hier stand einstmals das Hofgut des Klosters Bebenhausen, das bereits seit 1103 Weinberge in Bönnigheim besaß. Das heutige Gebäude stammt von 1620.
Seit dem Jahr 1983 ist der stattliche Fachwerkbau ein Hotel unter der Leitung von Ralf Ballerstedt - mit angeschlossenem Restaurant, der Bebenhauser Stube. Hier gibt es abends jede Menge unterschiedlichster leckerer Gerichte.

Ganz in der Nähe des Bebenhauser Hofes liegt die Gemminger Kelter, einem Bau von 1525 und und gleich nebenan in der Ringstraße, die sogenannte Alte Farb, einem schmucken Fachwerkbau von 1617. Hier waren einst das Handwerk der Leinenfärber untergebracht.
Wir kommen an der Alten Apotheke vorbei zum Kirchplatz.
Die Cyriakuskirche geht auf eine romanische Basilika zurück und wurde bereits um das Jahr 1100 erstmals erwähnt.
Der Diebsturm gleich neben Cyriakus-Kirche ist ein schmucker, halbrunder Turm, der im Jahr 1458 für entsprechende Inhaftierungsmaßnahmen an die Stadtmauer angebaut wurde.

Neben dem Gefängnis aus alter Zeit liegt das in unmittelbarer Nähe des Kirchplatzes befindliche Cyriakuspfründehaus. Bis 1869 Wohnhaus des ersten Pfarrers und dann Ortsgefängnis der Stadt.
Danach gehen wir westwärts durch die Gerbergasse und die Schlossstraße zum repräsentativen Stadionschen Schloss.
Direkt daneben an der Stadtmauer: der sogenannte Kavaliersbau mit seinem markanten Staffelgiebel. Der Bau ist der letzte noch bestehende Teil des einstigen Liebensteiner Schlösschens, an dessen Stelle später das Stadionsche Schloss errichtet wurde. Im Gebäude befindet sich heute die städtische Musikschule und das Jugendcafé.

Das Ensemble im Süden der Altstadt wird mit dem Forstgefängnis abgerundet. Im 19. Jahrhundert diente es als Gefängnis für Wilddiebe und Forstfrevler. Heutzutage dient es natürlich anderen Zwecken.

Wein – historisches Flair – modernes Antlitz: Bönnigheim bietet von Jedem etwas!





Teil 2

Einst & jetzt spielte also in Bönnigheim der Weinanbau eine sehr große Rolle. Eine Verbindung zwischen historischer Bausubstanz und der Weinrebe findet sich rund 1 Kilometer südwestlich am Rande der Weinberge: Die Ruine des so genannten Klösterle. Um 1435 wurde hier eine Kapelle erbaut, die der Jungfrau Maria geweiht war. In Verbindung mit der Quelle, bei der sie sich befand, wurde sie zu einer Pilgerstätte. Von 1477 bis zur Reformation lebten hier Barfüßer-Mönche. Nach der Reformation wurde das Kloster aufgegeben. Die Steine wurden teilweise für Bauten in Bönnigheim verwendet. Die Überreste waren schließlich völlig von Erdreich bedeckt. 1975, bei Flurbereinigungsarbeiten, wurden die erhaltenen Reste der Anlage wiederentdeckt und freigelegt.

Auch innerhalb der Stadt gibt es einige alte Bausubstanz als äußeres Zeichen für die Bedeutung des Weinbaus– so wie hier das Weingärtnerhaus von 1810. Denn durch die 4-Teilung der Stadt in unterschiedliche Herrschaften gab es gleich mehrere Kelter-Gebäude wie beispielsweise die Gemminger Kelter aus dem Jahr 1600, die bis heute erhalten ist.

Ein weiterer historischer Fachwerkbau ist auch der historische Gasthof „Bären“ , gebaut im Jahr 1766. Durch die alte Handelsstraße gab es in Bönnigheim viele Gasthäuser, von denen Bären durch den Saal viele Jahre der gesellschaftliche Mittelpunkt der ganzen Stadt war.

Wir sind am Stadionschen Schloss angelangt, das seit den 90er Jahren in städtischer Hand ist. Es gilt als DAS Wahrzeichen von Bönnigheim. Direkt hintendran – dort, wo sich in früheren Zeiten ein Schlossgarten befand – erstrahlt seit Anfang 2014 ist ein völlig neues modernes Stadtbild unmittelbar im Anschluss an die Altstadt – und entsteht immer noch. Den ein Teil des sogenannten Neubaugebietes „Am Schloss“ ist schon fertig.

Da der Bedarf hoch ist und Bönnigheim als klassische Zuzug-Gemeinde im Großraum zwischen Heilbronn & Stuttgart gilt, ist auch außerhalb der Innenstadt in den letzten Jahren ein Neubaugebiet entstanden, das sogenannte „Schlossfeld“: Hier entwickeln sich Eigenheime unterschiedlichster Art – für jeden, der bauen möchte, gibt es immer noch Möglichkeiten.

Im Neubaugebiet Schlossfeld II haben die Verantwortlichen jetzt schon die zeitgemäße Familien-Infrastruktur vorab entwickelt – eine moderne Kindertagesstätte.